Weiss verschneit liegt die Toskana zu meinen Fuessen. Nach 20 Minuten Fahrt ist der Koerper auf Betriebstemperatur. Die Wolkendecke hat einige Risse bekommen. Die Aussicht reicht ueber die ersten Auslaeufer der Toskana bis hinunter ins nahegelegene Grosseto und an die Kueste. Die Strapazen der vorangegangenen Nacht verblassen da schnell.
Nach einer kurzen, aber feuchten Nacht, diesmal knapp unterhalb der Schneefallgrenze, beginnt der Tag frueh. Sehr frueh. Um 6 Uhr sind meine nassen Sachen gepackt und ich kaempfe schon mit dem ersten Anstieg. Zum ersten Mal fuehrt mich mein Weg weiter ins Landesinnere und was schon jetzt mit koerperlich als auch landschaftlich anspruchsvolleren Stecken verbunden ist.
Nach circa drei ein halb Stunden ist der lange Anstieg nach Castel del Piano geschafft.
Der Schnee schmilzt bei geschaetzten 18° zwar schnell dahin, noch immer hat er den Ort aber fest im Griff. Eine Ortsdurchfahrt mit dem Fahrrad ist gar nicht moeglich, fuer Autos nur mit Schneeketten. Mir bleibt also nichts anderes zu tun, als bei einem leckeren Cappuchino die Sonne und das Ende meiner ersten Etappe zu geniessen. Auch wenn ich auf dem Weg von Sportono circa 150 km mit dem Zug gefahren bin, bin ich doch froh, jetzt am Ziel zu sein. Nun freuen sich mein Rad, mein Gepaeck, mein Knie und nicht zuletzt ich selbst auf einige Ruhetage. Derweil wird weitergeplant.