Als ich heute morgen um circa sieben Uhr in einem Cafe sitze sammelt sich binnen weniger Minuten eine Traube von ueber 20 Schulkindern. Sie finden den Alien auf dem Fahrrad gerade viel interessanter als Mathe- oder gar Englichunterricht. Neugierig begutachten sie mein Bike. Wie immer dauert es nicht lange bis jemand aufgetrieben wird der etwas italienisch spricht. Und dann die selben Fragen wie immer und immer wieder. Woher, wohin und warum nur? Nach ein einigen Minuten staubt der Barbesitzter die Horde in die Schule, aber es ist aussichtslos. Kurz darauf trifft der naechste Schulbus ein und das Schauspiel beginnt erneut.
Vom Tempo das ich noch in Italien inne hatte, habe ich mich laengst verabschiedet. Nicht nur, dass mittelgrosse Strassen hier oft nicht mehr als schlammige Sandstrecken sind, auch muss ich regelmaessig anhalten um mich neuerlich auf einen Kaffee einladen zu lassen oder wieder einmal ein vergilbtes Foto der deutschen Nationalmanschaft zu bewundern.
Auch wenn die Verstaendigung oft problematisch ist, so wird mir doch jeder Wunsch von den Lippen, oder oftmals vielmehr von den Fingern abgelesen. Den Weg nach Janovice erklaeren, Schmierfett besorgen, Fahrrad waschen oder einfach im Laden uebersetzen? Es ist immer jemand da der einem hilft. Und als Begleitfahrzeug fungiert. Sicherlich gaebe es auch eine Menge anderer Dinge zu schreiben. Ich koennte von den einsamen Schafhirten, den sowjetischen Bunkeranlagen und Bohrtuermen erzaehlen oder von den Unmengen von Muell der die albanische Kueste saeumt. Aber all dies rueckt angesichts dieser ungeahnten Gastfreundlichkeit in den Hintergrund. Dem Abenteuer bin ich jetzt ganz eng auf den Fersen...
Die Strecke gibts wie immer unter dem Link Tour